Transparenz und Nachhaltigkeit in der Modeindustrie
Transparenz und Nachhaltigkeit im Handel
Über Lieferketten und die kreativen
Ideen der Startups
Die Diskussion ist schon alt. Immer wieder wurde kritisiert, dass die Lieferketten u. a. in der Textilindustrie zu wenig transparent sind. Immer wieder wurde Korruption vermutet, Kinderarbeit und unfaire Bezahlung der Rohstoffproduzenten angeprangert.
Ein bereits 2016 von der Bundesregierung beschlossener Nationaler Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte fordert von Unternehmen eine menschenrechtliche Sorgfalt in internationalen Lieferketten – zunächst auf Basis freiwilliger Selbstverpflichtungen. Dann wurde das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten“ (kurz Lieferkettengesetz) beschlossen. Es tritt zum 1. Januar 2023 in Kraft.
Damit sind Unternehmen aufgefordert, Transparenz in der eigenen Lieferkette zu schaffen. Dazu müssen sie verstehen, wie die eigenen Lieferketten aufgebaut sind und
wer innerhalb der Lieferketten mitwirkt. Sie müssen unternehmerischen Sorgfaltspflichten umsetzen, also konkrete Maßnahmen zur Vermeidung von sozialen, ökologischen und
Korruptions-Risiken.
Dazu gibt es (auch im Netz) einige Informationsbroschüren, die wir am Ende dieses Artikels auflisten. Dazu gibt es auch Startups, die den betroffenen Unternehmen ihre Hilfe und ihre kreativen Lösungen anbieten. Für den Bereich der Modeindustrie gründeten sich die Startups „retraced“ und „know your stuff“, die nun eine enge Kooperation in die Tat umgesetzt haben.
Das Düsseldorfer Startup retraced hat eine Vision: Transparente Lieferketten, die bessere Arbeitsbedingungen und nachhaltigere Her-stellungspraktiken in allen Branchen fördern, sorgen für mehr Transparenz in der Modeindustrie. retraced bietet dafür eine einfache und effiziente Plattform, auf welcher alle Lieferanten und Produktionsteilhaber ihr eigenes Profil besitzen und sich untereinander vernetzen können. Unternehmen können so ihr gesamtes Nachhaltigkeits- und Lieferantenmanagement über die digitale Plattform unkompliziert nachverfolgen, organisieren und verifizieren. Zum Kundenportfolio von retraced zählen bereits bekannte Marken wie Erlich Textil, Ricosta und FOND OF (siehe unten).
Durch die nunmehr offizielle Kooperation mit dem ehemaligen Wettbewerber know your stuff, einer Ausgründung der Südwolle Group kann nun die Technologie von retraced mit der Endkonsumentenkommunikation am Point of Sale von know your stuff kombiniert und das Angebot weiter ausgebaut werden.
Doppeltes Know-how für mehr Transparenz
in der Modeindustrie
know your stuff wird Teil von
retraced
Es ist längst kein Geheimnis mehr – auch 2022 steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Das gilt nicht zuletzt oder eben gerade für die Modeindustrie. Konsument:innen wollen wissen, woher ihre Kleidung stammt, unter welchen Arbeitsbedingungen sie gefertigt und welche Rohstoffe verwendet wurden. Mit dem Ziel, für mehr Transparenz in der Modebranche zu sorgen, haben die ehemaligen Wettbewerber know your stuff, einer Ausgründung der Südwolle Group, und retraced nun ihre Partnerschaft verkündet. „Wir sind sehr froh, dass wir mit der Integration von know your stuff viele Synergien bündeln und so gemeinsam die gesamte Modeindustrie transparenter und nachhaltiger machen können“, sagt Philipp Mayer, Co-Gründer von retraced. Neben der Kooperation wechselt auch Caspar Flockenhaus, Co-Gründer & Geschäftsführer von know your stuff, zur retraced-Familie. „Mit der neuen Partnerschaft bieten wir Unternehmen eine All-in-one-Lösung, die eigenen Produktionsprozesse nachzuverfolgen, nachhaltige Lieferketten zu schaffen und gleichzeitig ihr transparentes Nachhaltigkeitsmanagement an Endkonsument:innen zu kommunizieren“, so Flockenhaus zu seinem Wechsel.
Weitere Informationen unter www.retraced.com und www.knowyourstuff.de
Mode- und Textilunternehmen in der Kommunikation von transparenten Produktionsbedingungen und Lieferketten unterstützen, sowie ein effizientes
Nachhaltigkeitsmanagement zu garantieren – durch die Zusammenarbeit von retraced und know your stuff lässt sich diese Aufgabe nun noch effizienter realisieren. Denn für beide Partner steht ganz
klar fest: Die Zukunft der Mode ist Transparenz und der erste Schritt dorthin beginnt mit der Nachverfolgbarkeit dieser Prozesse. „Mit know your stuff haben wir den richtigen Partner gefunden, um
unsere Ressourcen zu bündeln und unser Angebot weiter zu optimieren. Unsere Unternehmen haben die gleiche Vision und gemeinsam können wir noch viel mehr erreichen“, so
Mayer.
know your stuff Partner:innen
begrüßen Zusammenarbeit
Neben bekannten Marken wie Ehrlich Textil, Ricosta und FOND OF mit seinen Marken Ergobag, Affenzahn und PinqPonq wird nun unter anderem auch SCROC das Portfolio von retraced ergänzen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die know your stuff Kund:innen an der Vision festhalten, die Modeindustrie durch Transparenz nachhaltiger zu gestalten und in Zukunft ihre Lieferketten über unsere Plattform kommunizieren können“, so Philipp Mayer.
Auch Christian Rieger, Gründer und CEO von SCROC ist von dem Erfolg der Partnerschaft überzeugt: „Mit Hilfe von know your stuff konnten wir die eigenen
Investitionen in nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte am Point of Sale bereits einfach sichtbar machen und dadurch das Vertrauen unserer Konsument:innen stärken. Durch die Verbindung
von know your stuff und retraced können wir diesen Weg jetzt noch verfeinern“.
Eine ganzheitliche Lösung für
Transparenz und Nachhaltigkeit
„Die retraced Plattform funktioniert dabei ähnlich wie eine Social-Media-Plattform. Jede:r Lieferant:in besitzt ein eigenes Profil über welches er oder sie die eigenen Informationen teilen und sich mit anderen Produktionsteilhaber:innen vernetzen kann. So erhält das Unternehmen einen klaren Überblick über das eigene Liefernetzwerk und die sozial- sowie umweltgerechten Herstellungsprozesse.
Darüber hinaus kann auch das komplette Nachhaltigkeitsmanagement auf der retraced Plattform organisiert und so das Vertrauen von Konsument:innen in die eigene Marke
gestärkt werden“, erklärt Philipp Mayer. „Die Vendor und Compliance Management Lösung von retraced ist dabei auch das perfekte Tool für alle Unternehmen, die dem
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz unterliegen werden“. Durch die Zusammenarbeit kann nun die Technologie von retraced mit der Endkonsument:innenkommunikation am Point of Sale von know your
stuff kombiniert und das Angebot sowie die User Experience im B2B und B2C Bereich weiter ausgebaut werden.
Zahlreiche führende Mode- und Textil-unternehmen ver-trauen bereits auf die Zusammenarbeit mit retraced - hier eine kleine Auswahl.
Informationen gesucht?
Die Kooperationspartner stehen gerne zur Verfügung: www.retraced.com und www.knowyourstuff.de
Die IHK Köln bietet dieses Lieferkettenportal an:
www.ihk.de/koeln/hauptnavigation/international/lieferkettenportal-der-ihk-koeln-5075918
Außerem gibt es zahlreiche Broschüren wie beispielsweise diese: