Das Mentoring Journal
als (An-) Wendebuch für die Mentoring-Reise
12.03.2025 // hb
Melissa Schlimm
Das Mentoring Journal
Das (An-)Wendebuch für Deine Mentee/Mentor Reise
Vor mir liegt das „Mentoring Journal“ von Melissa Schlimm. Drei Dinge fallen mir unmittelbar auf: Das Buch hat etwa das Format DIN A4, es ist mit knapp 300 Seiten
überraschend umfangreich und es ist tatsächlich ein „Wendebuch“ – ein Teil für Mentoren, der andere für Mentee. Da ich vor Jahren eine Mentoring-Ausbildung durchlaufen habe, fallen mir diese
Punkte überaus positiv auf.
Vielen Menschen ist nicht unbedingt bekannt, was Mentoring ist und wie hilfreich Mentoring sein kann. Mentoring ist eine Art Patenschaft auf Zeit zwischen einer
erfahrenen Person und einer Rat suchenden Person. Erfahrene Menschen, private oder solche in verantwortungsvollen Positionen können ihre Erfahrungen an andere, vielleicht junge Menschen
weitergeben und sie so bei Fragen des Privatlebens oder beispielsweise auch beim Übergang ins Berufsleben unterstützen. Auch für Unternehmen ist Mentoring als Entwicklungsinstrument für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hilfreich. Dabei können durchaus alle Beteiligten von der Patenschaft profitieren – die einen (Mentorinnen und Mentoren) von frischen Ideen und Nachfragen, die
anderen (Mentee) von Erfahrungen und Ratschlägen.
Mentoring baut auf Vertrauen
Ganz praktisch gehört zum Mentoring zunächst die unbedingte Vertraulichkeit und das gegenseitige Vertrauen ganz allgemein. Wichtig sind dann das Definieren von
Fragen und die Vereinbarung eines Ziels. Man kann dazu auch einen „Mentoring-Vertrag“ abschließen, der zudem regelt, wie das Mentoring ablaufen und wie lange es dauern soll. Dazu gehört die
Anzahl und Regelmäßigkeit von Gesprächen ebenso wie die Vereinbarung zur Verschriftlichung von Fragen, Antworten, Stimmungen, Ideen, Erkenntnissen, etc. Ein solcher Vertrag sollte aber keinen
typischen Vertragscharakter haben, sondern eher ein Leitfaden, quasi eine Dokumentation der Ziele und des geplanten Miteinanders. So kann man später nachsehen, ob zufriedenstellende Antworten
gefunden wurden.
Aus meiner Zeit als Mentor kenne ich das Mentoring im übrigen als eine Art formloser Begleitung über die vereinbarte Zeit. Bücher, Formblätter, Regelwerke und
dergleichen gab es nicht. Kernstück waren ganz einfach die (vertrauensvollen) Gespräche. Man hätte sich das eine oder andere Mal sicher ein wenig mehr Struktur, eben eine Art Leitfaden
gewünscht.
Ein Leitfaden für beide - Mentor und Mentee
Das Durchblättern des Mentoring Journals zeigt mir, dass hier beide, Mentorin bzw. Mentor einerseits und Mentee andererseits ein umfassendes Anleitungs- und
Dokumentationswerk an die Hand bekommen. Da ist er, der gesuchte Leitfaden. Dies ist für beide Seiten ein sehr hilfreiches und gutes Werkzeug oder Instrument. Damit lassen sich Gespräche sehr
einfach und plausibel vor- und nachbereiten. So bekommt der Prozess des Mentorings die gewünschte Struktur.
Dabei ist das Journal kein strenges Regelwerk mit diversen Vorschriften; es ist sehr offen und sowohl angenehm wie auch kompetent gestaltet, fast selbsterklärend,
baut keine Hürden auf und beugt Formalismen und Stress vor. Und ja, das Mentoring ist eine Reise, eine Reise durch das Leben der beiden beteiligten Personen.
Dabei ist es auch hilfreich, sich immer wieder in das Gegenüber zu versetzen und deren/dessen Anmerkungen und Feedback zu verstehen. Das Mentoring Journal füllt eine Lücke, steht für lebendiges
Mentoring und ist absolut empfehlenswert. Ein Leitfaden, der in der Anwedung Freude bereitet.
Melissa Schlimm
Das Mentoring Journal
Das (An-)Wendebuch für Deine Mentoring-Reise
Verlag Vahlen
ISBN: 978-380-06726-3-9
Taschenbuch, 288 Seiten, 21,1 x 29,5 cm
1. Auflage September 2024, 29,80 EUR