BioökonomieREVIER Rheinland

Agri-Photovoltaikanlage und weitere Neuigkeiten

 

aus dem Rheinischen Revier

 

 

Steckbrief zum BioökonomieREVIER (Screenshot Deckblatt)
Steckbrief zum BioökonomieREVIER (Screenshot Deckblatt)

Wer oder was ist das BioökonomieREVIER?  

 

Steckbrief zum

 

BioökonomieREVIER 

 

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) veröffentlichen gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung einen Steckbrief über das BioökonomieREVIER als gutes Beispiel im ländlichen Raum. 

 

In der Kohleausstiegsregion im Westen unserer Republik geht es darum, unterschiedliche Bioökonomie-Branchen, die während der Zeit fossiler Rohstoff- und Energiewirtschaft isoliert voneinander entstanden sind, sinnvoll zusammenzubringen. Eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren, wird ein wichtiger Faktor für die Zukunft des Rheinischen Reviers sein. 

 

Wer den Steckbrief lesen möchte, kann ihn gleich hier downloaden (siehe unten).  

 

Innovationsbericht zur Begleitforschung (Screenshot Deckblatt, verändert)
Innovationsbericht zur Begleitforschung (Screenshot Deckblatt, verändert)

Zum Förderprojekt Bioökonomie gehört auch eine Begleitfoschung zur Klärung der Rahmenbedingungen. 

 

 

Begleitforschung Bioökonomie

 

Statuskonferenz

 

Unter dem Motto „Transformation verstehen“ fand die erste öffentliche Statuskonferenz zu dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt Bioökonomie statt. Viele Akteure für ein „Verstehen.Verbinden.Unterstützen.“ (VVU) des Strukturwandels im Rheinischen Revier waren dabei.

 

Die Begleitforschung Bioökonomie VVU ist Bestandteil des BMBF-Forschungsverbunds für eine Modellregion im Rheinischen Revier, die die Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Transformation erforscht. 

 

Der Fokus der diesjährigen Veranstaltung lag auf den Chancen und Hürden der biologischen Transformation regionaler Unternehmen und der Förderung von Startups für die Bioökonomie. Außerdem wurde auf der Veranstaltung der erste Innovationsbericht zur Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier veröffentlicht (Download siehe unten). 

 


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Biooekonomie_Innovationsbericht_2022_202
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Koppelung von Photovoltaik und Pflanzenproduktion

 

 

AgriFEe und eine neue Agri-PV Anlage  

 

Im Innovationslabor Agri Food-Energy-Park (AgriFEe) wird der flächeneffiziente Einsatz von Agri-/Horti-Photovoltaik unter den im Rheinischen Revier herrschenden Bedingungen untersucht. Es geht um die Koppelung von Photovoltaik und Pflanzenproduktion. Solarstrom und Landwirtschaft auf demselben Acker – wie das am besten funktionieren kann, untersucht RWE gemeinsam mit dem Institut für Pflanzenwissenschaften vom Forschungszentrum Jülich in der zweiten Demonstrationsanlage dieser Art im Rheinischen Revier bei Bedburg. Jetzt wurde das Projekt offiziell vorgestellt.

 

 

Agri-Photovoltaikanlage (Bild: FZ Jülich)
Agri-Photovoltaikanlage (Bild: FZ Jülich)

Neue Agri-Photovoltaikanlage im Rheinischen Revier

 

Neue Agri-PV-Anlage

 

Solarstrom und Landwirtschaft auf demselben Acker – wie das am besten funktionieren kann, untersucht RWE gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich in einer Demonstrationsanlage im Rheinischen Revier. RWE hat das Projekt am heutigen Mittwoch, 6. September 2023, im Beisein von Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, und Prof. Ulrich Schurr, Direktor des Instituts für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich, offiziell vorgestellt.

 

 

Bereits seit Juni errichtet RWE am Rande des Braunkohlentagebaus Garzweiler auf einer rund sieben Hektar großen Rekultivierungsfläche die Agri-Photovoltaikanlage (Agri-PV), in der Solarstrom gewonnen und gleichzeitig Acker- und Gartenbau betrieben werden soll. Gefördert wird das Forschungsvorhaben vom Land Nordrhein-Westfalen über das Programm progres.nrw für Klimaschutz und Energiewende. Die Demonstrationsanlage wird über eine Kapazität von 3,2 Megawatt peak (entspricht etwa 2,5 MWac) verfügen und soll bis Ende des Jahres in Betrieb gehen. Anfang 2024 sollen die mindestens fünf Jahre laufenden Forschungsaktivitäten starten.

 

Ziel ist es, geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wertschöpfende Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu testen. Das Forschungszentrum Jülich bringt dafür seine wissenschaftliche Expertise in der Kombination von Pflanzenforschung und Photovoltaik – auch im Kontext der Bioökonomie – ein. RWE verfügt neben Rekultivierungsflächen über langjährige Beziehungen zur regionalen Landwirtschaft und umfangreiches technisches Know-how aus der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Solaranlagen weltweit.

 

Grafische Darstellung der drei technischen Konzepte der neuen Agri-PV Demonstrationsanlage in Bedburg (Bild: RWE)
Grafische Darstellung der drei technischen Konzepte der neuen Agri-PV Demonstrationsanlage in Bedburg (Bild: RWE)

Eine Fläche, drei Konzepte

 

 

 

Für die Demonstrationsanlage sind drei unterschiedliche Agri-PV-Konzepte geplant, die sowohl eine acker- als auch gartenbauliche Nutzung der Fläche ermöglichen: Bei der ersten Variante (System der Firma Next2Sun) sollen die Solarmodule fest und in senkrechter Ausrichtung auf dem Ständerwerk montiert werden. Zwischen den Modulreihen ist ausreichend Platz für Erntemaschinen, so dass auch die ackerbauliche Nutzung erprobt werden kann. 

 

Bei der zweiten Variante (System der Firma Schletter) sind die Module ebenfalls in Reihen angeordnet, werden aber auf einer beweglichen Achse montiert und folgen dem Sonnenlauf von Osten nach Westen. Dadurch sollen der Ertrag der PV-Anlage optimiert und gleichzeitig Flächen für die Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Bei der dritten Variante (System der Firma Zimmermann PV-Stahlbau) werden die PV-Module erhöht auf einer Pergola ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Darunter könnten Sonderkulturen wie Himbeeren oder Heidelbeeren wachsen. 

 

Prof. Dr. Ulrich Schurr, Initiator der Koordinierungsstelle BioökonomieREVIER (© FZ Jülich/Ralf-Uwe Limbach)

 

Großes Potenzial für die Energiewende

 

Prof. Ulrich Schurr, Direktor des Instituts für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich und Initiator von BioökonomieREVIER, erläutert: „Agri-PV bietet großes Potenzial für die Energiewende in Deutschland und auch im Rheinischen Revier. In der Demonstrationsanlage können nun Flächen zur Stromerzeugung und gleichzeitig zur Pflanzenproduktion genutzt werden. Die Solarmodule können dabei den Pflanzen sogar helfen – durch Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung, Hagel oder Frost oder durch die Steuerung der Wasserversorgung für die Pflanzen. So können Ernteausfälle vermieden und Erträge sogar gesteigert werden. Die Demoanlage der RWE ermöglicht uns insbesondere neue Technologien zu erproben, die für die Landwirtschaft im Rheinischen Revier von besonderer Bedeutung sind und erweitert den Ansatz von der Forschungsanlage in Morschenich-Alt zu praxisrelevanten Flächennutzungen.“  

 

Prof. Dr. Ulrich Schurr, Initiator der Koordinierungsstelle Bioökonomie-REVIER und Direktor des Instituts

für Pflanzenwissenschaften IBG-2 am Forschungszentrum Jülich (© FZ Jülich/Ralf-Uwe Limbach)

 

 

Präsentierten die neue Demonstrationsanlage: RWE-Projektleiter Andreas Schulz, Landrat Frank Rock, Prof. Ulrich Schurr, Katja Wünschel, Dr. Lars Kulik und Bürgermeister Sascha Solbach (Foto: RWE)
Präsentierten die neue Demonstrationsanlage: RWE-Projektleiter Andreas Schulz, Landrat Frank Rock, Prof. Ulrich Schurr, Katja Wünschel, Dr. Lars Kulik und Bürgermeister Sascha Solbach (Foto: RWE)

Stimmen zum Projekt

 

Frank Rock, Landrat Rhein-Erft-Kreis: „Agri-Photovoltaikanlagen sind eine Kombination aus Ackerbau und Photovoltaik und verbinden damit zwei historische Stärken des Rhein-Erft-Kreises miteinander, Landwirtschaft und Energieerzeugung. So können die Landwirte weiterhin ihre Felder bewirtschaften und gleichzeitig Strom aus Erneuerbaren Energien gewinnen. Für einen gelungenen Wandel benötigt es mehr solcher kreativen Ansätze, um die knappe Ressource Fläche bestmöglich und trotzdem naturschonend zu nutzen.“ 

 

 

Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg: „Die Ziele Klimaschutz und Energiewende verfolgen wir hier in Bedburg auf gleich mehreren Ebenen. Daher freut es mich sehr, dass wir die bislang erfolgreiche Zusammenarbeit mit RWE durch den Bau der Agri-PV fortsetzen. Die Anlage ist ein weiterer Meilenstein hin zu einer nachhaltigen Stromversorgung unter Berücksichtigung der bei uns so stark ausgeprägten Landwirtschaft. Mit diesem Modell kann Bedburg Vorbild für andere Regionen werden.“ 

 

 

Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia: „Böden sind eine knappe Ressource, mit der wir verantwortungsvoll und effizient umgehen. Bei der großen Anzahl benötigter Flächen für den Ausbau der Solarenergie sind Synergien wie bei der Agri-PV sehr wertvoll. Hier lässt sich eine doppelte Ernte einfahren – nämlich Solarstrom und der landwirtschaftliche Ertrag. Mit unserer Demonstrationsanlage in Bedburg leisten wir wichtige Anwendungsforschung, um zukünftig das volle Potenzial dieser Technologie nutzen zu können. Hierbei konzentrieren wir uns auf geeignete Kulturen, die optimale Auslegung der zugehörigen PV-Anlagen und die Kooperationskonzepte mit den Landwirten.“