8. Bioökonomietag Baden-Württemberg:
"Bioökonomie braucht Unternehmergeist, Mut und Zusammenarbeit"
(Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk, MdL)
„Die Bioökonomie ist mehr
als nur ein theoretisches
Konzept."
sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), Peter Hauk MdL, am Donnerstag, 13. Februar 2025, anlässlich des 8. Bioökonomietags im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.
Der Minister weiter: "In Baden-Württemberg haben wir bereits zahlreiche Erfolgsgeschichten, die aufzeigen, wie Bioökonomie in der Praxis funktioniert. Die Gewinner des jährlichen Innovationspreises Bioökonomie sind hierfür beste Beispiele. Sie zeigen wie es geht. Mit Unternehmergeist und Mut bringen diese Startups biobasierte Lösungen in die Praxis. Dabei sind Kooperationen der Schlüssel zum Erfolg. Denn nur durch eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft lässt sich die Bioökonomie erfolgreich in die Praxis umsetzen und Produkte erfolgreich in die Fläche bringen."
Rund 260 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hatten sich im Haus der Wirtschaft eingefunden. Es wurde über spannende
Innovationen und Entwicklungsprojekte im Bereich Bioökonomie berichtet und diskutiert. Aber auch Hemmnisse und Lösungsansätze waren Thema der Diskussion. Einig war man sich darin, die
Implementierung der Bioökonomie zu beschleunigen und die dazu notwendigen Prozesse zu unterstützen. Hier kamen Gedankenanstöße aus politischer und industrieller Sicht sowie aus
Startup-Perspektive zur Sprache.
Jürgen Pfitzer und Dr. Wolfgang Kraus zeigten die Unternehmerperspektiven der TECNARO GmbH und der Südzucker Group auf. Minister Hauk erläuterte in seinem Beitrag die politische Perspektiven.
Minister Peter Hauk MdL zeichnete fünf Unternehmen für Ihre zukunftsweisenden Lösungsansätze mit dem jeweils 10.000 Euro dotierten Innovationspreis Bioökonomie Baden-Württemberg aus. Ausgezeichnet wurden:
• Deutsche Institute für Textil und Faserforschung Denkendorf & Tecnaro GmbH mit der Bewerbung
"Textilbeschichtung aus Lignin für nachhaltige Geotextilien"
• Essity Operations Mannheim GmbH mit der Bewerbung "Einsatz von Stroh zur Herstellung von Zellstoff"
• Phoenix NonWoven GmbH aus Oberlenningen & Mercedes Benz AG mit der Bewerbung "Hemp365 –
Non Woven Deko- und Träger-Material für Fashion und Interieur"
• Technikum Laubholz GmbH aus Göppingen mit der Bewerbung "Vollautomatische und modulare
Herstellung von Nanocellulose"
• Viva La Faba GmbH aus Stuttgart mit der Bewerbung „Käse der Zukunft aus Fababohnen“
Außerdem überreichte der Minister Förderurkunden an neu ausgewählte regionale Initiativen, die sich für die Weiterentwicklung der Leitregion Bioökonomie in
Baden-Württemberg einsetzen.
"Unsere Regionen sind Teil der Erfolgsgeschichte der Bioökonomie in Baden-Württemberg. Mit unserer ersten Fördermaßnahme, der Fortschreibung der Landesstrategie
Nachhaltige Bioökonomie, unterstützen wir insbesondere Initiativen von Kommunen und Verbänden, die einen Beitrag zur Implementierung und Weiterentwicklung der Bioökonomie in Baden-Württemberg
leisten“, sagte Minister Hauk. Er nannte sieben Projekte, die mit einem Gesamtbudget von rund 1,5 Millionen Euro für eine Förderung ausgewählt wurden:
• Böblingen: KI-basierte regionale Bioökonomiekonzepte
für die Entwicklung des Ländlichen Raums
• Stuttgart: Stuttgart bringt die Bioökonomie auf den Teller – die nachhaltige Transformation
der
Ernährungswirtschaft
• Neckargemünd: Bioökonomische Baustoffe für die Bauwende - Förderung
biobasierter und kreislauffähiger
Baumaterialien
• Ellwangen: Regionale Clusterinitiative Bioökonomie Virngrund – als Modellregion für eine
nachhaltige und
regenerative Wirtschaftsweise
• Karlsruhe: RE²combine - Regionales Netzwerk für die Wertschöpfung aus biobasierten Roh-
und
Reststoffströmen in der Technologie Region Karlsruhe
• Mannheim: Bioökonomie in der Metropolregion Rhein-Neckar - Zirkuläre Nutzung
biogener Reststoffe
• Alb-Donau Kreis: Bioökonomie zwischen Alb und Donau - treibt die Implementierung von
bioökonomischen
Vorhaben voran
Anmerkungen zur Bioökonomie:
Wir schreiben hier häufiger zu diesem zukunftsorietierten Thema Bioökonomie. Es wäre wüschenswert, wenn die Bioökonomie Richtschnur des alltäglichen Lebens würde.
Immerhin gibt es in Deutschland schon eine Reihe von Initiativen, aber die praktische Umsetzung ist noch immer zögerlich. Eine Übersicht findet sich hier:
Das MLR hat den Ideenwettbewerb Biökonomie ins Leben gerufen und formuliert zum Thema:
"Wertschöpfung mit Zukunft - Nachhaltig gedacht, zukunftsfähig gemacht!“ - Wie können wir in Zukunft nachhaltiger leben und wirtschaften? Wie können wir
diesen Wandel gestalten? Mit dem Ideenwettbewerb Bioökonomie werden clevere Innovationen insbesondere entlang der Agrar-, Lebensmittel- oder Holzwertschöpfungsketten gesucht, die Antworten auf
diese Fragen bieten.
Definition Bioökonomie aus der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg:
"Die wissensbasierte Erzeugung und Nutzung biologischer Ressourcen, um Produkte, Prozesse und Prinzipien in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems bereitzustellen."
Die Bioökonomietage des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) sind eine etablierte Plattform zum Austausch über bioökonomische Innovationen entlang der Agrar-, Forst- und Lebensmittelwertschöpfungskette. Sie werden von Wissenschaftlern, Praktikern und Entscheidungsträgern besucht, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren und ins Gespräch zu kommen.
Dr. Christian Patermann (vgl. hier) kommentiert dazu:
"Diese Art Veranstaltung brauchen wir
viel viel mehr in ALLEN Bundesländern!"