Artikel aus RheinZeiger - Ausgabe 36
Um das Kölner Startup-Ökosystem in der Corona-Krise zu stärken, reagiert die KölnBusiness Wirtschaftsförderungs GmbH mit ihren Initiativen direkt auf akute Probleme von Gründerinnen und Gründern, Coworking Spaces und Investoren. Die Angebote reichen von Beratungen über finanzielle Hilfspakete bis hin zu digitalen Veranstaltungs-formaten. Von der Corona-Krise ist das Kölner Startup Ökosystem in besonderem Maß bedroht. Den Startups brechen Märkte weg, Liquiditätsengpässe entstehen, Insolvenzen drohen.
Hinzu kommen Verbote von Großveranstaltungen sowie fehlende Monetarisierung von Digital-Formaten. „Es droht die Austrocknung des Startup-Ökosystems mit der Gefahr, dass entscheidende Akteure ganz vom Markt verschwinden“, sagt Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der Köln- Business Wirtschaftsförderung. Wichtig ist es der Köln-Business daher, neben ihrer konzeptionellen Arbeit auch Projekte an den Start zu bringen, die eine schnelle Reaktionskraft haben.
Onlineberatungen: Gründung trotz Krise
Ein Element dieser neuen Angebotsstruktur sind Onlineschulungen, die KölnBusiness mit dem Digital Hub Cologne DHC) durchführt. Passend zum aktuellen Hintergrund informieren Expertinnen und Experten, unter anderem von KölnBusiness, Gründer*innen über existierende Unterstützungs-programme. Darüber hinaus erklären sie, wie sich Gründungsvorhaben trotz Krise umsetzen lassen und geben Tipps zu den Themen Krisenmanagement und Liquiditätsplanung. Neue Termine kündigt KölnBusiness jeweils aktuell in ihrem Newsletter an (www.koeln.business/newsletter).
Finanzspritzen: 110.000 Euro für 16 Coworking Spaces
Veranstalter von Startup-Formaten und Coworking Spaces unterstützt KölnBusiness finanziell mit ihrem „Stabilisierungs- und Entwicklungsprogramm“ in Höhe von 100.000 Euro. Mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Köln Bonn eG, die den Betrag aufstockte, wurden am 17. Juni an 16 Organisationen insgesamt 110.000 Euro vergeben. Der Höchstbetrag pro Firma lag bei 15.000 Euro. Die Mittel stehen für Coworking-Plätze, Veranstaltungen sowie Coachingformate zur Verfügung.
Neues Digitalformat: Erster nationaler Live-Pitch Stream
Schwierige Zeiten erfordern neue Formate: Am 19. Juni richtete KölnBusiness gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen von Hamburg, München und Berlin zum ersten Mal
den nationalen Pitch-Wettbewerb „Startup-Champs@ Digitaltag“ aus. Das Event wurde bundesweit live gestreamt. Teilnehmen konnten Startups aus NRW, Bayern, Hamburg,Berlin und Brandenburg mit
digitalen Produkten und Dienstleistungen. Alle Interessierten konnten für ihren Favoriten auf einer Plattform abstimmen. Die so gewählten zwölf Finalisten präsentierten ihre Geschäftskonzepte am
Digitaltag vor einer Fachjury mit namhaften Investorinnen und Investoren wie Frank Thelen und Svenja Lassen. Für Köln waren die Startups Simplejob, Beautyself und Dermanostic ins Rennen gegangen.
Der Regionalpreis für Köln ging an das junge Ärzteteam von Dermanostic.
Partnerschaften: KölnBusiness kooperiert mit WeWork und xdeck
Für einen erfolgreichen Start und Sichtbarkeit auch in internationale Märkten setzt KölnBusiness auch weiterhin auf strategische Partnerschaften. Mithilfe des
Förderprogrammes „Cologne Startup Boost“, das im September startet, unterstützt die Wirtschaftsförderung gemeinsam mit WeWork drei Monate lang zehn Startups. Durch Einbettung in die
WeWork-Community und das „Labs“-Programm werden junge Unternehmen mit Büroräumen, Lernformaten, Vorlagen sowie kuratierten Kontakten zu Unternehmern, Inkubatoren, Investoren und Expert weltweit
unterstützt. Auch beim Accelerator-Programm von xdeck, das im digitalen Bürogebäude „The Ship“, seine Arbeit aufgenommen hat, beteiligt sich KölnBusiness: Das Programm fördert Gründerteams aus
ganz Europa, die in den Bereichen Konsumgüter, Handel oder Digitalisierung arbeiten und damit für den Handelsstandort Köln von großer Bedeutung sind. Neue Startups starten im August.
Politik-Dialog: Oberbürgermeisterin Reker besucht Coworking Spaces
Am 7. Juli begleitete KölnBusiness die Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei ihren Unter-nehmensbesuchen in die durch Hilfspakete geförderten Coworking Spaces WeWork und Okandada. Bei WeWork gab es einen Austausch mit dem Kölner Investor Venista Ventures sowie den beiden lokalen Startups Pinkbus und Zortify. Okandada, das durch sein überzeugendes Konzept durch das Hilfspaket von KölnBusiness für Coworking Spaces gefördert wurde, stellten sich bei dem Besuch auch einige der Startups vor -wie zum Beispiel Raketenstart, Brajuu und Florel.
Digitalkonferenz: 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei EXECinsurtech
Zum ersten Mal konnte KölnBusiness den Standort Köln im virtuellen Setup als Zentrum der globa-len Insurtech-Community in den Vordergrund stellen: Am 8. und 9. Juli fand die EXECinsurtech Kon-ferenz in digitaler Form statt. Die Veranstaltung brachte mehr als 500 Menschen zusammen. Start-ups, Investoren, Innovations- und Digital-Abteilungen von Versicherungskon-ernen und anliegenden Geschäftsbereichen trafen sich, um aktuelle Brennpunkte zu diskutieren, voneinander zu lernen und die Zukunft der Branche gemeinsam zu gestalten.
Onlineplattform: Veedelsretter generiert 600.000 Euro
Um die auch für Startups enorm wichtigen Kölner Veedel während der Corona-Krise zu unterstützen, entwickelte die Agentur Railslove mit KölnBusiness die Plattform Veedelsretter. Händler, Gastro-nomen, Kulturschaffende und Solo-Selbständige können hier Gutscheine für Waren oder Dienst-leistungen verkaufen, die später eingelöst werden können. Insgesamt sind mittlerweile fast 1.100 Kölner Läden registriert. Fast 600.000 Euro Umsatz hat veedelsretter.koeln generiert – davon wurden über 80.000 Euro beim sogenannten Veedelssoli eingenommen – Spenden ohne Gegenleistung, die zu 100 Prozent an die teilnehmenden Unternehmen fließen. Auch nach dem Lockdown hilft die Plattform weiter: Sie bietet vielen Läden einen niedrigschwelligen Einstieg in den digitalen Handel und macht sie so zukunftsfähiger.
Foto: Copyright KölnBusiness